Mit einer Stammbaum Software die Familiengeschichte rekonstruieren

1. Februar 2013
 in 
Software & Co.
Ahnenblatt Beispielstammbaum

Wenn man sich die Werke früherer Tage anschaut und einen Blick auf das facettenreiche Genre des Familienromans richtet, stößt man häufig auf netzwerkartige Gebilde. Derartige Strukturen beschäftigen sich mit der individuellen Familiengeschichte und rekonstruieren die Herkunft einer Person. Dabei können die Verbindungen zu einer Vielzahl von früheren Generationen führen. Im Regelfall wissen wir selbst heute vielleicht noch etwas über unseren Urgroßvater, vielleicht auch über eine Person, die vor Jahrhunderten einmal dem Familienamen einen prominenten Status vermittelt hat. Mehr jedoch nicht.

Zu wissen, wo man herkommt und was die Vorfahren geleistet haben, kann für das eigene Leben große Bedeutung tragen. Nicht wenige schließen beispielsweise an die Berufe früherer Ahnen an, werden auch Mediziner oder Juristen. Selbst für das Feststellen schwerer Krankheiten, Krebs oder Gendefekten, kann es von Vorteil sein, sich genau über die Familienhistorie zu informieren. So können eventuelle Vorbeugungen noch rechtzeitig getroffen werden, damit das eigene Leben nicht zerstört wird. Da es in der Regel nicht so einfach ist, die eigene Familiengeschichte aufzulisten und wirklich alle Verzweigungen darzustellen, sie überhaupt noch in Erfahrung zu bringen, kann Stammbaum Software zum tollen und vor allem hilfreichen Begleiter avancieren.

Eine Arbeit, die Spaß macht

Sich selbst einmal zum Hobbyahnenforscher aufzuschwingen ist eine Aufgabe, die wirklich Spaß machen kann. Jeder möchte doch wissen, wo er herkommt und wo die eigenen Wurzeln verborgen liegen. Insbesondere in einer Generation, in der viele Menschen die Nachkommen von Opfern des Nationalsozialismus´ sind und somit frühere Familienmitglieder aus den Augen verloren haben, ist der Wunsch danach enorm groß und häufig sehr vielseitig. Hat man einmal damit begonnen, die eigene Historie zu untersuchen und alle Familienangehörigen zusammen zu tragen, ist es schwer, wieder aufzuhören. Man wird da im wahrsten Sinn des Wortes vom Forschungsfieber infiziert. Beim Durchblättern einzelner Briefe, Geburtsurkunden und der Erzählungen von Erlebnissen entfernter Verwandter lassen sich nach und nach Verbindungsstränge knüpfen. Je weiter man sich dabei in die Vergangenheit begibt, desto spannender wird es. Schließlich hat man an die Generationen, die am weitesten zurückliegen, die wenigsten Erinnerungen und in den meisten Fällen auch das geringste Spektrum an Informationsmaterial. Um nicht alles selbst zu zeichnen und bei allen Verbindungen die Übersicht zu verlieren, wurden in den letzten Jahren viele Variationen an Stammbaum Software entwickelt. Die einzelnen Programme verfügen über äußerst hilfreiche Funktionen, die über das einfache Darstellen von Namen und Geburts- sowie Sterbedaten hinausgehen.

Geschwister, Berufe und die Heimat

Während wir beim Auflisten aller Informationen zu einer Person, des aktuell untersuchten Familienmitglieds, wirklich ins Schwitzen kommen können, hilft gut entwickelte Stammbaum Software dabei, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Womöglich wird beim Aufschreiben das eine oder andere durcheinander gebracht, Berufe könnten verwechselt, Geschwister falsch zugeordnet werden. Mit der Eingabe in das System einer Software für die persönliche Genealogie wird diesem Problem aus dem Weg gegangen. Bei der Freeware von „Ahnenblatt“ beispielsweise erfolgt wie gewohnt zunächst die Eingabe des Namens. Hinzu kommt aber dabei noch, dass man für jede eingetragene Person eine Art individuellen Steckbrief anlegen und in der Folge speichern kann.  Außer Ferdinand Müller könnte da zum Beispiel auch stehen, dass dieser in Leobschütz (Schlesien) geboren ist und nach seiner Bäckerausbildung zum Schmied umgeschult wurde. Neben ihm haben die Eltern Marie Luise, geborene Olgers, und Heinrich Müller noch vier anderen Jungs und drei Mädchen das Leben geschenkt. Folgt man einer dieser Schwestern, lässt sich eine Ehe zu einem vermögenden Kaufmann aus dem Rheinland erkennen, der wiederum der einzige männliche Nachkömmling seiner Eltern ist. Beim Blick auf die früheren Generationen seiner Familie zeigt sich, dass dies in den vorherigen Generationen keinesfalls gewöhnlich war. Sowohl die Urgroßeltern als auch die Großeltern brachten stets mehr als fünf Kinder auf die Welt. Allein bei diesem Beispiel und dem Rückbesinnen auf gerade einmal zwei bis drei Generationen wurde bereits ein Gebilde konstruiert, das mehr als 20 Personen beinhaltet. Dabei wurde nicht einmal jeder Strang, sondern lediglich einer verfolgt. Überlegt man sich jetzt noch, dass man zu jeder einzelnen Figur des Ensembles die Geburts- und Sterbedaten, die Berufsbezeichnung und den Heimatort auflistet, ist die Unübersichtlichkeit perfekt. Besser ist es dann schon, wenn man nur den Namen und die Verbindung zu anderen sieht. Für weitere Informationen lassen sich dann bei einer Stammbaum Software die Karteikarten ähnlichen Steckbriefe öffnen und schon weiß man Bescheid, was sich mit der jeweiligen Person verbinden lässt.

Viele Funktionen, die eine Rekonstruktion ermöglichen

Ein weiteres Plus einer Stammbaum Software liegt darin begründet, dass sich in die Rekonstruktion auch Bilder einfügen lassen. So können gewisse Ähnlichkeiten und auch Unterschiede in direktem Vergleich betrachtet werden. Diese Funktion ist wie auch viele andere fester Bestandteil der verschiedenen Anbieter. Neben dem Angebot von „Ahnenblatt“ gibt es auch zahlreiche andere Programme, die kostenlos zu erwerben sind. „Gramps“, „PC-Ahnen“ oder „Genea 1.4“ verfügen über ein ähnliches Sortiment. Selbstverständlich gibt es auch noch Stammbaum Software, die nicht im Internet nutzbar ist und sogar welche, die den einen oder anderen Euro kostet. Für den anfänglichen Versuch, eine eigene Genealogie aufzustellen, sind „Gedcom 2 Map“ oder „Brother´s Keeper 6.1“ sicherlich nicht zu empfehlen. Wer aber dank der Freeware bereits eine erste Entwicklung aufbauen konnte und weiter forschen will, wird hier garantiert zugreifen, da die Möglichkeiten doch noch viel weiter in die Materie eindringen. „Gedcom 2 Map“ beispielsweise sorgt neben den bereits benannten Aktionen, Verbindungen herzustellen und einen individuellen Steckbrief anzulegen, auch dafür, dass sich die Angehörigen auf einer Landkarte markieren lassen. So werden auch Umzüge und ganze Umsiedlungen nachverfolgbar. Bei der Betrachtung dessen erfolgt vielleicht auch die Entdeckung, dass man in den entferntesten Teilen der Erde noch Verwandte besitzt. Die nächste Urlaubsreise nach Brasilien oder Australien wäre die logische Folge. Einige Programme locken den Nutzer mit kostenlosen Grundfunktionen, also einer Art Basisversion. Bei „ancestry.de“ sind grundlegende Funktionen ohne Entgelt zu nutzen, spezialisierte Variationen aber kosten dann. Bei „myHeritage“ kostet das Werkeln am Stammbaum dann, wenn mehr als 500 Personen eingebettet werden. Die Stammbaum Software „Der Stammbaum 5.0“ gehört derzeit zu den vielfältigsten Vertretern des Genres. Allerdings sollte hierbei beachtet werden, dass man sich die aktuelle Version nur kaufen sollte, wenn man wirklich ernsthaft daran interessiert ist, den eigenen Familienstammbaum bis auf das kleinste Detail nachzubilden.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>